Pastor Siegmar Müller (rechts) mit Stadionsprecher Robert Moonen und Sänger Jupp Ebert

Was verbindet ein Fußballspiel und einen Gottesdienst? Der fröhliche, begeisterte, von Herzen gehende Gesang aller Fans!
Fußballfans und Gottesfans vereinen sich auf dem Tivoli, um gemeinsam das zu besingen, was sie lieben. Dabei können Fußballfans Gottesfans sein und Gottesfans Fußballfans. In jedem Fall aber sind Fans Menschen mit kleinen und großen Gefühlen, mit Ängsten vor schrecklichen Niederlagen und mit Freude über große Siege.

Weihnachten rührt in besonderer Weise unsere Gefühle an. Es ist das christliche Fest, das auch die gerne feiern, die sich den Kirchen entfremdet haben. Für ein paar Tage kehrt weltweit in allen christlich geprägten Ländern eine besondere Stimmung ein. Viele suchen die Nähe zu ihrer Familie und zu guten Freunden.

Dass ein Kind geboren wird, berührt jeden Menschen zutiefst. Neues Leben bedeutet neue Hoffnung. Die Ahnung, dass es um dieses Kind in der Krippe von Bethlehem ein besonderes Geheimnis gibt, ist auch in einer säkularen Welt nicht verschwunden.

Von diesem Geheimnis singen die Lieder und erzählen die Geschichten zur Weihnachtszeit. Im Kind Jesus kommt der ewige Gott in die Dunkelheit und die Ängste dieser Welt. Er rührt an unsere Sehnsucht nach Trost, Frieden und Gerechtigkeit.

Wo die Botschaft von Weihnachten verkündigt wird, wird die Vision geweckt, wie Menschen anfangen können, in Frieden zusammenzuleben, untereinander und mit einem manchmal fremd gewordenen Gott. Wenn wir auf dem Tivoli unsere Lieder singen, die Weihnachtsgeschichte hören und den Glanz der Kerzen sehen, erleben wir für einen Moment etwas von der Anziehungskraft dieser paradiesischen Vision. Einmal im Jahr lassen wir die Hoffnung neu aufleben, dass alles gut ausgeht, mit uns persönlich und mit der großen Weltgeschichte.

Darum hat uns als Fan-IG und als Kirchen von Anfang an der Grundsatz geleitet: Das gemeinsame Singen ist das Wichtigste. Wir setzen nicht auf musikalische Profi-Künstler, sondern auf jeden einzelnen Besucher. Auch da, wo Chöre und Solisten singen, geht es um das Mitsingen aller. Sie leiten uns zum fröhlichen Singen an.

Damit möglichst viele Menschen diese Gemeinschaft teilen können, ist und bleibt das Aachener Weihnachtssingen eine nichtkommerzielle Veranstaltung. Die familienfreundlichen Eintrittspreise sind so kalkuliert, dass sie die Kosten für Technik, Sicherheit und Reinigung, Liederhefte und Kerzen decken. Gewinne werden nicht angestrebt. Ein eventueller Überschuss fließt in die Rücklage für das Folgejahr.